Eine plötzliche Lahmheit ist oft der Anfang. Mithilfe des Ultraschalls kann die Ursache meist schnell gefunden werden: eine Sehnenverletzung.
Es gibt neue Behandlungsmöglichkeiten mit einem neuentwickelten Hyaluronsäure-Präparat: Sehnenbehandlung mit „Tendo Plus“
Dabei unterscheidet man zwischen chronischen und akuten Verletzungen.
Bei chronischen Verletzungen handelt es sich um langsam fortschreitende Prozesse, d.h. viele kleine Läsionen führen über einen längeren Zeitraum zu einem Gesamtschaden an der Sehne.
Akute Verletzungen hingegen entstehen durch ein zeitnahes Trauma, beispielsweise ein unvorsichtiger Tritt in ein Loch.Dabei werden die Sehnen einer zu starken Belastung ausgesetzt, wodurch die kleinsten Bausteine der Sehen – die Fibrillen – reißen. Resultat: Die Sehne ist überdehnt oder gar vollständig gerissen.
Begleitet werden diese Verletzungen von Einblutungen und der Bildung von Flüssigkeit, aufgrund derer der Fuß anschwillt. Der Heilungsprozess der Sehne beginnt wie bei jeder Wundheilung im Körper mit einer Entzündungsreaktion. Dabei ist es dem Organismus jedoch nicht möglich den Schaden mit gleichwertigem Gewebe zu reparieren, sondern er bildet weniger belastungsfähiges Narbengewebe aufgrund der geringen Blutversorgung der Sehne. Dieses wenig elastische Narbengewebe kann sich bei einem erneuten Zug an der Sehne nicht ausreichend mitdehnen, was bei mehr als der Hälfte der Pferde zu einer erneuten Sehnenverletzung führt.
Hier setzen die verschiedenen Therapieversuche an, deren Ziel es ist die ursprüngliche Belastbarkeit der Sehne wiederherzustellen. Die neuste Behandlungsmöglichkeit einer akuten Sehnenverletzung stellt die Verwendung eines neuentwickelten Hyaluronsäure-Präparates dar. Dieses wird sofort am ersten Tag der Verletzung nicht in sondern um das verletze Gewebe injiziert. Es verhindert dort die Entzündungsreaktion, führt zum Abschwellen des Gewebes und zur Reparatur des Schadens durch qualitativ hochwertigeres Narbengewebe. >>>Lesen Sie mehr
Eine weitere, vielversprechende Behandlungsmöglichkeit bildet die Stammenzellentherapie, welche vor kurzer Zeit eine Renaissance erlebte. Benötigte man zuvor noch körpereigene Zellen des erkrankten Pferdes werden heute Stammzellen aus dem Nabelschnurblut neugeborener Fohlen gewonnen und kultiviert. Dies vermindert nicht nur die Risiken des Eingriffes, sondern verkürzt auch die Wartezeit bis zum Beginn der Therapie, was die Heilungschancen erheblich begünstigt.
Die Stoßwellentherapie verspricht v.a. bei einer Insertionsdesmopathie Erfolge, dabei verbindet sich die Sehne nicht wieder mit ihrem eigentlichen Ursprung, sondern mit einer anderen Stelle am Knochen.
Feststeht, egal für welche Methode man sich schließlich entscheidet, das wichtigste bei einer Sehnenverletzung ist ein kontrollierter Bewegungsplan, bei dem freier Auslauf ebenso wie absolute Boxenruhe kontraindiziert sind. Um einem Sehnenschaden vorzubeugen sollten Sie Ihr Pferd vor jeder Belastung gründlich aufwärmen und für eine regelmäßige Hufpflege sorgen.